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AutorenbildJulia Isbarn-Friedrich

3 goldene Regeln zum Faszien-Lösen: Tipps für verklebte Faszien


Mehrere Frauen sitzen im Fitnessstudio auf einer Matte und Strecken die Arme zu den Seiten aus. Ein Bein von ihnen liegt gerade gestreckt auf einem kleinen Ball, das andere ist in die Luft gestreckt.

Sei es das Faszientraining im Fitnessstudio oder mit Online-Tutorials sowie der Faszienrolle zu Hause – das Angebot rund um Faszien ist in den letzten Jahren immer größer geworden. Und das zurecht, denn verklebte Faszien zu lösen kann bei Schmerzen helfen, die Beweglichkeit fördern und zur Regeneration beitragen. Doch damit eine langfristige Wirkung möglich ist, muss das Bindegewebe richtig gelöst werden. Welche Grundsätze für jede Faszientherapie gelten – egal ob Faszienrolle, Massage oder Faszienyoga – und worauf Sie dabei achten sollten, erfahren Sie hier!


Was sind verklebte Faszien?

Faszien sind das Bindegewebe und vergleichbar mit der weißen Haut von Zitrusfrüchten. Sie umgeben unter anderem Sehnen, Muskeln und Organe im ganzen Körper, halten sie an der richtigen Stelle und schützen sie. Gleichzeitig sorgen sie dafür, dass das Gewebe bei Bewegungen flexibel ist. Sind die Faszien allerdings verklebt – und dementsprechend nicht so flexibel –, kann das Schmerzen verursachen.


Warum Faszien verkleben, kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Dazu gehören unter anderem Fehlhaltungen, Stress oder einseitige Belastungen, beispielsweise am Schreibtisch.


Wie kann man Faszien lösen?

Gezielte Techniken können dabei helfen, verklebte Faszien zu lösen und so die Beweglichkeit zu verbessern. Sportliche Angebote legen zudem den Fokus darauf, Faszien zu dehnen und somit Verklebungen vorzubeugen. Rund um das Thema haben sich unter anderem diese Gegenstände und Techniken entwickelt:

  • Faszienrollen und -bälle

  • Faszien-Yoga

  • Faszientraining, beispielsweise in vielen Fitnessstudios

  • Faszientherapien wie Rolfing

  • Massagepistolen

Je nach Zielsetzung und Ausführung unterscheiden sie sich darin, wie effektiv sie Faszien wirklich lösen. Doch es gibt einige Grundsätze, die Anwender:innen aller Methoden berücksichtigen sollten, um Verklebungen gezielt und langfristig zu behandeln. Die folgenden drei Tipps verdeutlichen, worauf es bei der Faszienbehandlung ankommt.


1. Faszienbehandlung auf allen Ebenen

Modell von den Faszien: Die beiden linken Abbildungen zeigen Linien, die völlig durcheinander und verknotet sind. Die Linien in den Abbildungen rechts sind gerade und symmetrisch geordnet.

Faszien durchziehen den gesamten Körper wie ein Netz und umgeben etwa Organe sowie Muskeln, die tief unter der Haut zu finden sind. Gleichzeitig umgeben sie oberflächliche Körperstrukturen wie das Unterhautgewebe.

Für eine wirksame Faszienbehandlung ist es wichtig, das Bindegewebe auch auf den tieferliegenden Ebenen anzuregen und Verklebungen zu lösen. Denn Verklebungen von Faszien, die beispielsweise unsere Organe schützen, können sich genauso auf den gesamten Körper auswirken wie Verhärtungen von oberflächlichen Faszien.


Um tiefliegende Faszien zu erreichen, reicht eine Faszienrolle oftmals nicht aus. Eine Massage regt zwar kurzzeitig die Durchblutung und den Stoffwechsel an den entsprechenden Stellen an, löst Verklebungen aber meist nicht dauerhaft. Treten Beschwerden auf, die sich nicht durch die Behandlung der oberflächlichen Faszien lösen lassen, kann daher die Unterstützung von ausgebildeten Faszientherapeut:innen hilfreich sein.


2. Ausschließlich Faszien lösen? Ganzheitlicher Blick statt punktuelle Faszientherapie

Bei der Faszientherapie ist darüber hinaus eine ganzheitliche Behandlung wichtig. Denn Beschwerden und Faszienverklebungen können ihre Ursache an ganz anderen Stellen haben, als es auf den ersten Blick scheint. Verklebte Faszien können das Ergebnis von folgenden Ursachen sein:

  • Fehlhaltungen: Durch Fehlhaltungen werden Muskeln, Gelenke und Bindegewebe nicht so beansprucht, wie sie sollten. Oftmals sind dadurch manche zu viel und andere zu wenig beansprucht. Durch die Fehlhaltung fällt der Körper immer wieder in dieses Muster zurück – auch wenn die Faszien in diesem Bereich gelöst sind.

  • Stress: Muskeln spannen sich bei Stress an, damit wir kurzfristig leistungsfähiger sind. Erfolgt nach der Anspannung keine Entspannung, kommt es jedoch schnell zur Verspannung.

  • Ungünstige Körperhaltung oder einseitige Belastungen: Auch hierbei werden einige Muskeln und das darum liegende Bindegewebe überbeansprucht, während andere zu wenig beansprucht werden. Das führt zu Ungleichgewichten.

Ursachen für Faszienverklebungen beheben

Eine Frau steht auf einem Bein, streckt das andere nach hinten und hält es mit einem Arm fest. Der andere ist nach vorne gestreckt.

Natürlich ist es sinnvoll, die Faszienverklebungen zu lösen, damit der Körper wieder beweglicher und beschwerdefrei werden kann. Doch damit ist es oft nicht getan. Baustellen wie eine Fehlhaltung oder die ungünstige Körperhaltung am Schreibtisch sollten gleichzeitig angegangen werden, damit langfristige Verbesserungen möglich sind. Denn ansonsten bleiben die Ursachen bestehen und können begünstigen, dass die zuvor gelösten Faszien wieder verkleben.


3. Eine zu kurze und zu schnelle Behandlungszeit zum Faszien Lösen

Um Faszienverklebungen zu lösen, muss die Zwischenzellflüssigkeit angeregt werden. Sie ist das Schmiermittel, das verhindert, dass das Gewebe aneinander reibt. Bei Faszienverklebungen ist sie oftmals zähflüssig und folgt daher nicht mehr so gut den Bewegungen des umliegenden Gewebes.


Damit sie in Bewegung kommt, braucht es langsame und intensive Berührungen. Ein Hersteller von Faszienrollen spricht auf Grundlage von wissenschaftlichen Studien beispielsweise von einem Zentimeter pro Minute. Gerade das Training mit einer Faszienrolle wird oftmals zu schnell durchgeführt. Denn: Setzt man die Faszienbehandlung in zu schnellen Bewegungen um, erreicht man dabei oftmals nicht die Punkte, die behandelt werden müssen.


Wie lange dauert es, Faszien zu lösen?

Das Gleiche gilt für die Dauer der Behandlung. Eine Massage hilft zwar kurzzeitig, indem sie die Durchblutung und den Stoffwechsel in den Faszien anregt. Um sie dauerhaft zu lösen, braucht es zum einen allerdings Wiederholung und zum anderen Veränderungen im Alltag. Das kann etwa einen ergonomischen Arbeitsplatz betreffen, aber auch die regelmäßige Sporteinheit. In dieser Zeit der Umstellung brauchen die Faszien oftmals weiterhin Unterstützung, um nicht wieder zu verkleben.


Zudem benötigen Kollagenfasern, aus denen das Fasziengewebe besteht, Zeit, sich neu zu bilden. Dadurch können sich Verklebungen regenerieren und das Bindegewebe wieder flexibler werden. Wie lange das dauert, ist verschieden. Ein Faszienexperte kann hier individualisierte Einschätzungen geben.


Faszien behandeln: Das leistet Rolfing®

Rolfing nimmt als eine manuelle Körperarbeit einen ganzheitlichen Blickwinkel ein, indem Rolfer vor und während der Behandlung genau analysieren, wo die Ursachen für Disbalancen und Beschwerden liegen. Gleichzeitig spüren sie Verhärtungen und Verklebungen der Faszien auf und behandeln diese mit gezielten Grifftechniken bis in die feinsten und tiefsten Fasziengewebsstrukturen.


Dadurch können sich Verklebungen lösen und der Körper kann sich aufrichten sowie neue Bewegungsmuster entwickeln. In der Strukturellen Integration liegt daher das Augenmerk auf den verklebten Faszien selbst, aber auch auf einer gesunden Körperhaltung sowie den Ursachen für die entstehenden Beschwerden.


Genügend Zeit für eine ganzheitliche Faszienbehandlung bis in die Tiefe

Rolfing arbeitet bereits ab der ersten Sitzung daran, den Körper ins Lot zu bringen und in der Schwerkraft auszurichten. Das Ziel: Mögliche anatomische Fehlhaltungen beheben und gesunde Bewegungsmuster etablieren. Um ganzheitlich an der Körperhaltung und den Ursachen für auftretende Beschwerden zu arbeiten, hat sich die klassische Rolfing 10er-Serie bewährt. Es werden systematisch alle Körpersegmente und ihr Einfluss aufeinander behandelt. Damit der Körper ausreichend Zeit hat, diese neue Struktur und die neuen Bewegungsmuster in den Alltag zu integrieren, finden Termine meist im Abstand von zwei bis vier Wochen statt.


Langfristig und wirkungsvoll: Faszien lösen mit Rolfing®

Faszien zu lösen, kann Beschwerden lindern und den Körper beweglicher machen. Um langfristige beschwerdefrei sein zu können, eignet sich eine ganzheitliche Faszientherapie wie das Rolfing. Denn dabei kann der Rolfer die Faszien bis in die tiefsten Schichten erreichen sowie Ursachen für die Verklebungen auf den Grund gehen und hat im Rahmen der 10er-Serie gemeinsam mit den Klient:innen genügend Zeit, um diese zu beheben und neue Bewegungsmuster zu etablieren. Doch auch weniger Sitzungen können bereits dazu beitragen, Faszien zu lösen und neue Muster zu etablieren.




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